Tausende Menschen demonstrieren in Leipzig für Klimagerechtigkeit.

FFF Leipzig erhebt Klage gegen die Stadt Leipzig

Tausende Menschen demonstrieren in Leipzig für Klimagerechtigkeit.

Fridays for Future Leipzig hat heute (10. Oktober) Klage gegen die Stadt Leipzig erhoben. Grund dafür ist das Verbot einer Versammlung am 3. Juni dieses Jahres. 

Am sogenannten Tag X wurden in Leipzig über 1.300 Demonstrierende bis zu 12 Stunden lang durch die Polizei eingekesselt und festgehalten. Darunter befanden sich auch viele Kinder und Jugendliche. Als Reaktion auf dieses Vorgehen in Solidarität mit den gekesselten Menschen zeigten einige Aktivist*innen von Fridays for Future Leipzig eine Protestversammlung an. Die Versammlung unter dem Motto „Solidarität mit den von polizeilichen Maßnahmen Betroffenen und gegen jede weiter Polizeigewalt“ wurde von der Stadt Leipzig mit Hinweis auf eine Allgemeinverfügung verboten, welche Versammlungen mit Zusammenhang zum sogenannten Antifa-Ost-Protest, bzw. deren Angeklagten untersagte. Die Klimaaktivist*innen sind der Überzeugung, dass dieses Verbot rechtswidrig geschehen ist und erheben nun Klage. 

Dazu sagt Pauli Albrecht, die für FFF diese Klage eingereicht hat: „Wir mussten sehen, dass die Stadt Leipzig unsere Versammlungsfreiheit defacto ausgesetzt hat. Insbesondere in Zeiten von zunehmendem Rechtsruck sollte es uns alle beunruhigen, dass die Polizei gerade Antifaschist*innen in diesem Ausmaß kriminalisiert und unterdrückt, während die Versammlungsbehörde immer wieder linke Versammlungen verbietet und unter Pauschalverdacht stellt.“

Niklas Fiedler ergänzt: „In den letzten Monaten konnten wir eine zunehmende Kriminalisierung von Klimaaktivismus beobachten. Von der Räumung des Dorfes Lützerath bis hin zu unserer friedlichen Demonstration am Tag der Jugend, die Gewalt durch Polizist*innen erfahren musste, unsere Meinungsfreiheit wird immer häufiger von Staat und Polizei eingeschränkt.“

Für Interviews, Rückfragen und Hintergrundgespräche stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung

E-Mail: leipzig@fridaysforfuture.de
Telefon: +49 15678 361229

KlimaTALKs für Schülerinnen und Schüler

Pressemitteilung zu den Bildungsangeboten im Rahmen des 10. globalen Klimastreiks am 25.03. von Fridays for Future Leipzig

Fridays for Future Leipzig bietet mit den “KlimaTALKs“ Bildungsangebote zur Klimakrise für Schüler*innen und Lehrer*innen an.

Im Zusammenhang mit dem 10. Globalen Klimastreiks von Fridays for Future plant die Leipziger Ortsgruppe ein umfassendes Informationsangebot für Schulklassen verschiedener Altersstufen. Expert*innen aus der Wissenschaft referieren zu den Ursachen der Klimakrise und den ihr zugrunde liegenden Zusammenhängen. Die KlimaTALKs finden in der Zeit von 11:30 bis 14:30 Uhr im Hörsaal 9 der Universität Leipzig (Campus Augustusplatz) statt. 

„Mit den KlimaTALKs möchten wir die Klimakrise in den das chronisch im Schulunterricht, wie auch sonst, vernachlässigte Thema der Klimakrise in den Fokus der Schulen rücken und ein Bildungsangebot mit Unterrichtsstunden von fachkundigen Expertinnen und Experten aus der Klimaforschung hier in Leipzig zum Anlass des 10. globalen Klimastreiks zur Verfügung stellen.“, erklärt Charlotte Huth, Pressesprecherin von Fridays for Future Leipzig.

„Wir wollen nicht nur fordern, sondern auch fördern! Auch gerade bei Erwachsenen, bei denen die Vermittlung unserer Botschaft manchmal schwieriger als gegenüber Gleichaltrigen ist.“

„Besonders wichtig war uns hierbei – auch in Bezug auf das Motto des diesjährigen Streiks #PeopleNotProfit – das Thema Klassismus; also Klassenunterschiede in der Gesellschaft. Dazu zählen unter anderem die lokale wie globale Ungerechtigkeit zwischen Reichtum und Armut sowie die daraus folgenden Konflikte, die untrennbar mit der Klimakatastrophe zusammenhängen. “ ergänzt Luise Steeck.

Folgende Vorträge finden statt:
Was ist der Klimawandel?“ von Heike Wex (ab 6. Klasse)
„Warum reicht die Klimapolitik der Bundesregierung nicht aus?“ von Christoph Gerhards (ab 6./7. Klasse) 
„Klimakrise und Klassismus“ von Bildung für utopischen Wandel e.V. (ab 7. Klasse)

Weitere Informationen zum Programm sowie die Anmeldung für die KlimaTALKs finden sich auf https://fffleipzig.de/people-not-profit/klimatalks/

Im Anschluss an die KlimaTALKs laden wir die Schülerinnen und Schüler herzlich dazu ein, ab 15 Uhr auf dem Augustusplatz gemeinsam mit tausenden Menschen für Frieden und Klimagerechtigkeit zu streiken. Die Demonstration um den Innenstadtring wird durch ein informatives Bühnenprogramm mit Rede- und Musikbeiträgen auf der Auftakt-/Endkundgebung eingerahmt.

Für Rückfragen und Interviews stehen Ihnen unsere Pressvertreter*innen gern zur Verfügung.
Charlotte Huth, Luise Steeck
Leipzig@FridaysforFuture.de

Weitere Informationen sowie Bildmaterial können Sie jederzeit gern unserer Website entnehmen:
fffleipzig.de/people-not-profit

Pressebilder

Pressemitteilung zum globalen Klimastreik am 25. März

Unter dem Motto #PeopleNotProfit ruft Fridays for Future zum zehnten Mal zum Globalen Klimastreik auf. In Leipzig findet am 25. März eine Großdemonstration ab 15 Uhr auf dem Augustusplatz statt. Deutschlandweit werden an über 210 Orten Klimastreiks veranstaltet, weltweit gehen Klimaaktivist*innen auf allen Kontinenten auf die Straße. 

Kohle, Gas und Öl heizen nicht nur die Atmosphäre auf, sie tragen auch weltweit zur Finanzierung von Krieg und Konflikten bei. Fridays For Future ruft in voller Solidarität mit den Ukrainer*innen sowie dem Widerstand in Russland und Belarus zum Protest auf und betont an diesem Tag die engen Zusammenhänge zwischen Krieg und Klimakrise. 

„In Zeiten des Krieges sind unsere Gedanken bei den betroffenen Menschen in der Ukraine, aber auch überall sonst, wo der Krieg weniger sichtbar stattfindet. Der russische Angriffskrieg zeigt uns auf, dass wir in Europa viel zu sehr abhängig von fossilen Energieträgern aus autokratischen Staaten sind. “, meint Charlotte Huth. 

Die Fridays For Future Bewegung wendet sich mit diesem Streik zum zehnten Mal lautstark an die Bundesregierung und fordert angesichts der sich überschlagenden Klimakatastrophen und der dramatischen Konsequenzen fossiler Abhängigkeiten ein radikales Einlenken.

„Mittlerweile ist klar, dass dieser Krieg auch Folgen für die deutsche Energie- und Klimapolitik hat. Jahrelang hat die Bundesregierung den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv behindert und damit die Laufzeit von klimaschädlichen fossilen Energieträgern künstlich verlängert. Mit willkürlichen Abstandsregeln und Ausbaudeckeln wurden zehntausende Jobs in den erneuerbaren Energien zerstört. Das als Brückentechnologie eingeführte Erdgas ist nicht weniger klimaschädlich als Braun- und Steinkohle und macht uns noch abhängiger von Russland, sowie anderen autokratischen Staaten. Diese Fehlentwicklung ist fatal.“, erklärt Tom Stopford.

„Während Deutschland die Importe von fossilen Energieträgern aus Russland beenden will, werden aktuell noch weitere LNG-Terminals geplant und die Laufzeitverlängerung von Kohle- und Atomkraft diskutiert. Doch um die Versorgungssicherheit langfristig zu garantieren muss die deutsche Energieversorgung unabhängig von fossilen Importen werden, egal ob aus Russland oder sonst woher. Die richtige Antwort auf diese Energiekrise ist ein konsequenter und zügiger Ausbau der Erneuerbaren Energien!“, fügt Luise Steeck an.

Fridays for Future reiht sich ein in die Proteste gegen Putins Angriffskrieg und ruft zur konsequenten Unterstützung der Betroffenen auf. Klimakrise und Krieg fordern jetzt unsere humanitäre Unterstützung wie auch ein Umdenken in der jahrzehntelangen Fokussierung auf fossile Energien als unsere Energielieferanten. Gemeinsam mit tausenden Menschen streiken wir daher am 25.03. unter dem Motto #PeopleNotProfit für Frieden und Klimagerechtigkeit.

Kontakt

Im Vorfeld des Klimastreikes stehen Ihnen unsere Pressvertreter*innen gern für Interviews zur Verfügung.

Für Rückfragen und weitere Informationen wenden Sie sich gerne an: 
Charlotte Huth, Luise Steeck
Leipzig@FridaysforFuture.de

Weitere Informationen sowie Bildmaterial können Sie jederzeit gern unserer Webseite entnehmen:
fffleipzig.de/people-not-profit

Pressebilder

18.06. – #Aufbruchsklima Vernetzungstreffen mit Ver.di und #unteilbar

Unter dem Motto #Aufbruchsklima haben sich Ver.di, unteilbar und Fridays for Future Deutschlandweit vernetzt und fordern eine solidarische und nachhaltig lebenswerte Gesellschaft.

Wir wollen den ersten Aktionstag der #Aufbruchsklima-Kampagne dafür nutzen um uns mit den Aktivist*innen hier bei uns vor Ort zu vernetzen.

Wenn ihr mitmachen wollt, seid ihr gern dazu eingeladen.

🗓 18. Juni (Freitag)
🕔 17:00 Uhr
📍 Wiese, Clara-Zetkin-Park
https://goo.gl/maps/rhE3HMgTZSsdwR3Z8

Nach dem gemeinsamen Vernetzungstreffen ist ein gemeinsamer Artspace mit Transpi malen angesetzt. Bringt gern Farben, Pinsel und Stoff mit.Gemeinsam schaffen wir ein #Aufbruchsklima!

(Aufruf der Kampagne: https://www.unteilbar.org/aufbruchsklima/)

Facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/995313294544193/

Kämpferische Demonstration zum Tag der Jugend

Anlässlich des internationalen Kindertag hatte die Leipziger Gruppe „Fight for Your Future“ zu einer Kundgebung auf dem Johannisplatz mit anschließender Demonstration in den Leipziger Süden aufgerufen. Ungefähr 500 Menschen beteiligten sich an dem kämpferischen Protest, hörten den Redebeiträgen zu und liefen anschließend mit lauten Sprechchören mit der Demo mit.

Auf wir haben zu der Demonstration aufgerufen und mit daran teilgenommen. Der Kampf für eine gerechte Zukunft muss intersektional geführt werden! Hier folgt jetzt der Redebeitrag, den eine Person aus unserer Ortsgruppe dort gehalten hat.

Für alle die nicht mehr wissen, wer oder was das ist: wir sind die, die sonst immer freitags streiken. Also auch wenn wir in vielen Themen einer Meinung sind, bitte verwechselt uns nicht mit den engagierten Menschen, die diese Demo hier organisiert haben.

Eigentlich dürfte klar sein, warum wir hier mit dabei sind. Für alle denen das nicht klar ist: Hier geht’s heute um die Jugend und die Zukunft. Wir heißen Fridays for Future, sind überwiegend jugendlich und kämpfen für eine gerechte und lebenswerte Zukunft usw…

Ich möchte mit einem Zitat beginnen:
„Für junge Menschen in Deutschland ist der Schutz von Umwelt- und Klima ein Top-Thema. Die deutliche Mehrheit von ihnen ist politisch interessiert, bereit zum Engagement und vertraut auf die Demokratie. Sie erwarten, dass die Politik mehr tut für Klima und Umwelt, und dass sie dabei auf soziale Gerechtigkeit achtet.“

Das ist der erste Satz auf einer Webseite des Bundesumweltministeriums, auf der eine entsprechende Jugendstudie zu dem Thema vorgestellt wird.

Hier beginnt unser Problem. Denn während die Klimakrise und all ihre „Begleiterscheinungen“ allen „bewusst“ zu seien scheint, fehlt der notwendige Schritt vom Wissen um die Probleme, zum Handeln.

Vor über zwei Jahren sind wir auf die Straßen gegangen mit der Forderung „Die Politik muss endlich handeln“. Wir bekamen warme Worte und den Hinweis diverser Liberaler, wir sollten das mal den Profis überlassen. Monate später hatten die Profis aber kaum was gemacht.

Also haben wir (Fridays for Future Deutschland) zusammen mit über 17.000 Klima-Wissenschaftler*innen Forderungen an die Bundesregierung zusammengestellt und veröffentlicht. Wieder mit viel guten Worten und wenig konkreten politischen Entscheidungen.

Wir erkannten, dass wir mit unserer Forderung nach einer härter durchgreifenden Regierung nicht weiterkommen. Denn auch nachdem wir extra eine Machbarkeitsstudie beim „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie“ beauftragt hatten, die zum Ergebnis kam, dass die Pariser Klimaziele rund um die Beschränkung der Erderwärmung auf 1,5 Grad umsetzbar sind, war die spürbare Veränderung gleich Null.
Nebenbei bemerkt, je später wir beginnen die Emissionen senken, desto härter werden die notwendigen Einschnitte sein.


Dasselbe hier in Leipzig: vor über 1,5 Jahren wurde hier dank der Hilfe des Jugendparlaments über den Stadtrat der Klimanotstand ausgerufen. Seitdem wurden genau zwei größere Maßnahmen umgesetzt. Zunächst mal wurde ein sogenannter „Klimabeirat“ gegründet der 2 mal im Jahr (!) tagt und in dem neben Klima- und Umweltverbänden auch die Sparkasse und BMW drinnen sitzen. Und dann wurde im Juni 2020 ein Programm mit 24 Sofortmaßnahmen für Klimaschutz auf kommunaler Ebene vorgelegt. Die Maßnahmen gelten nur für die Stadt und einige städtische Partner*innen und haben insgesamt eher symbolischen Charakter.

Was ich damit sagen will ist nicht, dass sich solche politische Arbeit kaum lohnt oder sehr deprimierend ist, obwohl das durchaus zutrifft. Es ist ein strukturelles Problem, dass Entscheidungsträger*innen von heute über Dinge entscheiden, die sich nicht betreffen, sondern erst kommende Generationen. Ebendiese junge Generation wird aber vom politischen Diskurs weitgehend ausgeschlossen und ihre Vorschläge und Bedürfnisse als naiv oder unbedeutend diffamiert. Das erleben wir in unserem Kampf für Klimagerechtigkeit genauso, wie andere junge politische Gruppen, die sich gegen Rechtsextremismus, Sexismus oder für offene Grenzen einsetzen.

Durch die Corona-Pandemie ist die ganze Klima-Thematik etwas in den Hintergrund geraten, davon ist die Klimakrise aber nicht weg. Andere Missstände wie die beschissenen Bedingungen im Gesundheitswesen und die erstarkende soziale Ungerechtigkeit sind stärker präsent geworden, die wir auf keinen Fall gegeneinander ausspielen sollten. Das zeigt nur mehr, dass es nicht einzelne Probleme in diesem System gibt, sondern dass das System selbst das Problem ist. Wenn Konzerne in der Corona-Krise Milliardengewinne machen, während Intensivpfleger*innen an der Belastungsgrenze und darüber hinaus arbeiten und nicht mal ordetnlch entlohnt werden, dann läuft ja offensichtlich was falsch.

Und während die Menschen hierzulande jetzt wieder rausgehen können, die Infektionszahlen sinken und die Impfquoten steigen gehen Ausbeutung, Umwelt- und Klimazerstörung ungemindert weiter. Die Commerzbank beispielsweise bekennt sich zum Pariser Klimaabkommen, pumpt aber zwischen 2014 und 2018 Milliarden in fossile Energieträger, darunter auch RWE. Der weltweit größte private Finanzinvestor Blackrock, der mit Fridrich Merz ja bald einen Top-Lobbyisten in der Bundesregierung sitzen haben wird, hat groß veröffentlicht, dass er jetzt auch „klimafreundlich“ werden will. Journalist*innen von „Klimareporter“ sprechen bei Blackrocks „Bemühungen“ eher von einem „grünen Anstrich“ als einem ökologischen Wandel.

Ich könnte die Liste hier noch endlos weiterführen.

Wenigstens zwei Gerichtsurteile der letzten Wochen machen uns als Klimagerechtigkeitsbewegung Hoffnung:
Zuerst hat das Bundesverfassungsgericht das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung einkassiert, als unzureichend zurückgewiesen und fügt dem Recht junger Menschen auf eine lebenswerte Zukunft eine besondere Wichtigkeit bei.

Und außerdem hat ein niederländisches Gericht den Ölkonzern Shell zu schärferen verbindlichen Klimazielen verpflichtet.

Wir freuen uns über solche Nachrichten, auch wenn sie ein Tropfen auf den heißen Stein sind und nur durch die unermütliche Arbeit junger Klimaaktivist*innen möglich waren.

Umso mehr sind wir euch aktiven Menschen dankbar, die uns Mut machen, die anderen jungen Menschen Gehör schenken und ihnen eine selbstorganisierte Plattform bieten. Auch wir werden uns nicht mit dem begnügen, was wir täglich vorgesetzt bekommen, sei es nun die unzureichende Klimapolitik, der erstarkende Rechtsextremismus, soziale Ungerechtigkeit oder die Kriminalisierung von Antifaschismus. Gemeinsam können wir was erreichen und für eine lebenswerte und gerechte Zukunft kämpfen. Und zwar genau so lange, bis die Scheiße aufhört!

Redebeitrag von FFF Leipzig auf der FFYF Demo am 01.06.2021