WARUM ERST JETZT?
Nachdem FFF Deutschland sich 2023 von Greta Thunberg distanzierte & innerhalb der deutschen Strukturen pro-palästinensiche Stimmen unterdrückt wurden, haben wir uns viel zu lange nicht öffentlich geäußert.
Aus Angst davor, unbewusst antisemitisch zu handeln oder Antisemitismusvorwürfe zu bekommen und somit nicht mehr tragbar für von Antisemitismus Betroffene, Medien und die Öffentlich-keit zu sein, schwiegen wir lieber.
Doch wie können wir uns Menschenrechtsaktivist*innen nennen, wenn wir die Augen vor dem Völkermord in Gaza, den Menschenrechtsverbrechen Israels, Großmachtphantasien und solch einer humanitären Katastrophe verschließen?
Der Kampf für Klimagerechtigkeit sollte immer auch antikolonial und antikapitalistisch sein, da Kolonialismus und Kapitalismus überhaupt erst die Ursachen für den menschengemachten Klimawandel und die bis heute vorherrschenden Ungerechtigkeiten sind.
Wir haben lange intern recherchiert und diskutiert, um die richtigen Worte für ein Statement zu finden.
Doch wir haben gelernt, dass wir anders als Medien es oft suggerieren -keine Expert*innen für Nahost sein müssen, um Netanjahu und seine Verstöße gegen das Völkerrecht zu kritisieren.
Wie positionieren wir uns?
Wir kritisieren nicht die ganze israelische Bevölkerung, sondern die rechtsnationalistische Regierung Israels.
Das muss für einen Menschen innerhalb einer Demokratie möglich sein, ohne dafür strafrechtlich verfolgt oder angegriffen zu werden.
Außerdem kritisieren wir die systematische Unterdrückung der Palästinenser*innen durch Siedler*innen, sowie die Waffendeals zwischen Deutschland und Israel, die dazu beitragen, dass massenhaft Menschenleben ausgelöscht werden und selbstverständlich verurteilen wir weiterhin die Gräueltaten der Hamas.
WIR STEHEN EIN FÜR:
- ein Ende des Genozids und der systematischen Unterdrückung aller Palästinenser*innen
- die Freilassung aller Geiseln vom 7. Oktober
- ein sofortiges Ende der Blockade humanitärer Hilfe
- ein sofortiges Ende deutscher Waffendeals mit Israel
- ein Einlenken der Bundesregierung zugunsten europäischer Sanktionen gegen Israel
- eine differenziertere Berichterstattung zu Nahost
- ein Ende der Repression gegen Demonstrierende und gegen Hilfeleistende
- eine unabhängige Kontrollinstanz zur Verfolgung von Polizeigewalt
Kann man dieses Statement also als Wiedergutmachung der letzten 2 Jahre sehen?
NEIN!
Eher als einen Versuch, es wenigstens in Zukunft besser zu machen. Ein erster Schritt ist, Versäumnisse einzugestehen und ein zweiter, auf Worte Taten folgen zu lassen. Mit der Demo am 19.09. – die etwas anders ist als die anderen bundesweiten Demos am 20.09. – wollen wir unsere Bühne nutzen, um sonst ungehörten Stimmen Gehör zu verschaffen und ein Zeichen zu setzen.
Die Zeiten des Schweigens sind vorbei und sollten es auch bei anderen Klimagerechtigkeitsgruppen sein. Kein Mensch ist perfekt, gerade deshalb müssen wir offen und bereit dafür sein, dazuzulernen und Versäumtes aufzuarbeiten.
