Das Demo-Wochenende und der Lockdown
Am vergangenen Wochenende war einiges an Demonstrationen los. Das Pariser Klimaabkommen ist 5 Jahre alt geworden und da wir immer noch meilenweit von den Pariser Klimazielen entfernt sind, haben wir zusammen mit verschiedenen Klimagruppen darauf Aufmerksam gemacht. Es ist sicherlich unsere letzte Demonstration 2020 gewesen, denn jetzt geht’s nochmal in den Lockdown.
Das Demo-Wochenende startete bereits am Freitag mit unserer (Fridays for Future) Aktion. Wir hatten dazu aufgerufen, um 14 Uhr auf den Nikolaikirchhof zu kommen, um den anstehenden 5. Geburtstag des Pariser Klimaabkommens kritisch zu begleiten.
Gemeinsam mit den Demo-Teilnehmenden haben wir den #FightFor1Point5 und weitere Forderungen mit Kreide auf den Boden geschrieben. Begleitet wurde die Aktion durch Redebeiträge von Health for Future und uns selbst.
Mit einem gemeinsamen Gruppenfoto um den Hashtag herum aus luftiger Höhe wurde die Aktion abgerundet. Die währenddessen gesammelten Materialspenden für die Geflüchteten in den Elendslagern auf den griechische Inseln werden im Anschluss per Post dort hin geschickt.
Samstag war der „Super-Demo-Tag“, denn es gab gleich dreieinhalb Versammlungen zu #Fightfor1Point5. Alle begannen um 12 Uhr und wurden natürlich unter Einhaltung strenger Hygieneschutzmaßnahmen durchgeführt.
Die erste Demo von Students for Future Leipzig und XR Leipzig auf dem Augustusplatz mit dem Titel „Wald statt Asphalt“ drehte sich rund um die größtenteils abgeschlossene Rodung im Dannenröder Wald. Dort wurden tausende Baume für den Weiterbau einer umstrittenen Autobahn gefällt, hunderte Aktivist*innen aus verschiedenen Ländern hatten das versucht zu verhindern. Auf der Kundgebung wurden Redebeiträge über die Bedeutung des Walds und die Polizeigewalt durch die eingesetzten Beamt*innen gehalten.
Die zweite Demonstration war auf dem Markt angemeldet. Die Leipziger Seebrücke hat dort über die Zusammenhänge von Klimakrise und Flucht aufgeklärt. Klimaveränderungen sind schon jetzt einer der Hauptgründe für Hungersnöte und bewaffnete Konflikte. Europa liefert nach wie vor Waffen an beteiligte Kriegsparteien, schottet sich aber im Mittelmeer mit der sogenannten „Grenzschutzagentur“ Frontex gegen Flüchtlinge ab. Die „Grenzschützer“ beteiligen sich immer wieder an illegalen Pushbacks, lassen in Seenot geratene Menschen im Stich und behindern die Arbeit ziviler Seenotretter. Die Klimakrise kann nur solidarisch gelöst werden.
Wir Europäer*innen sind für einen großen Teil der Klimakrise verantwortlich, also müssen wir auch den Menschen, die deswegen auf der Flucht sind Hilfe leisten und uns um sie kümmern!
Nieder mit der Festung Europa!
Die dritte Demonstration von Ende Gelände Leipzig fand auf dem Simsonplatz statt. Unter dem Motto „5 Jahre nach Paris – Klimaschutz bleibt Handarbeit“ hatte die Leipziger Ortsgruppe der deutschlandweiten Klimagerechtigkeitsbewegung Ende Gelände zur Demonstration aufgerufen.
Wir brauchen einen globalen Klima-Aufstand, der die Macht der fossilen Industrie bricht und eine gerechte Transformation einleitet. Wir brauchen ein System, das die natürlichen Grenzen der Erde respektiert und soziale Interessen vor Profite stellt.
Die anschließende Soli-Baumbesetzung stellt die dreieinhalbte Demo dar. Direkt im Anschluss an ihre Demonstration haben zwei Aktivist*innen von Ende Gelände kurzzeitig zwei Bäume vor dem neuen Rathaus besetzt. Mit einem Banner zwischen den beiden Bäumen haben sie klar gemacht: wenn die Politik nicht die richtigen Entscheidungen zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels trifft, dann werden die Aktivist*innen von Ende Gelände die Dinge selbst in die Hand nehmen.
Und wir meinen, dass sie recht haben und stehen solidarisch an ihrer Seite!